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luckysoul Foren-Übersicht

Hexenverfolgung heute

 
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Melissa
Komet


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 127
Wohnort: Heischeid

BeitragVerfasst am: Do Feb 22, 2007 4:15 pm    Titel: Hexenverfolgung heute Antworten mit Zitat

Also, ich hab da mal vor Kurzem für ein Forum eine Art Referat über Hexenverfolgung geschrieben. Dabei habe ich sowohl die Hexenverfolgung damals als auch Aktuelle Presse bearbeitet... Es war erschreckend!!!

Herbst 1994: Im ehemahligen Jugoslawien wurden zwei Frauen auf brutale Weise erschlagen und ihre Haare wurden angezündet. Sie standen im Verdacht Krankheiten herbeizaubern zu können und über die Menschen Armut und Elend zu bringen (als gäbe es davon im kriegsgeschüttelten Land nicht wahrhaftig genug).

Mitte der achtziger, >Frankfurter Rundschau<: In einer rund 200 Seelen Gemeinde geriet eine Frau in Verdacht der Hexerei. Schon ihr Vater wurde von örtlichen Bauern gerufen wenn Vieh erkrankte. Er hatte große Heilerfolge, wurde aber dennoch gefürchtet. Sein schwerer Tod war für die Bewohner ein weiteres Zeichen dafür, dass er sich den dunklen Mächten verschrieben hatte. Seine Tochter war bis dahin gar nicht aufgefallen, sie hatte Familie und ging regelmäßig in die Kirche, doch hatte sie auch einen individuellen Lebensstil und hatte (für die Dorfbewohner) ein merkwürdig großes Selbstvertrauen.
Erst kamen die Beschuldigungen nur hinter vorgehaltener Hand, dann wurde sie geschnitten und man verweigerte ihr den Zutritt in die Häuser und was aus ihrem Haus kam durfte nicht berührt werden. Sie ist ihr Stigma niemals losgeworden.

1960, Mailach in Oberfranken: Hexenverbrennung.
Brunnenbauer Johann Vogel steckte das Haus einer Frau in Brand. Sie erlag wenig später ihren schweren Verbrennungen. Vogel rechtfertigte sich, indem er sie für sein Unglück verantwortlich machte. Und er war nicht allein, angefeuert wurde er von seinen Stammtisch-Kumpanen. Sogar die freiwillige Feuerwehr weigerte sich die Aufräumarbeiten zu übernehmen, aus Angst vor Flüchen und davor Hexendreck zu berühren. Eine Hexen-Verbrennung im Jahr 1960!!!

Offiziell werden Hexen heute zwar nicht mehr verbrannt aber die Menschen haben andere Mittel. Hexen werden als verrückt dargestellt. Heute wird versucht, sie mit Psychopharmaka und Psychotherapie kaltzustellen.


eigene Stellungnahme

Natürlich ist es immer wieder erschreckend über die Hexenverfolgung von damals zu lesen. Grade bei dem Gedanken an die Hexenproben wird einem oft ganz anders. Aber viel erschreckender fand ich über die Hexenverfolgung heute zu lesen. 1960!! Mitte der achziger!!!! das sind Daten, die noch so nah sind. Unter diesem Aspekt sollte man sich auch überlegen in wie weit man selbst offen darüber spricht. In meinem Umfeld ist es so, dass nur engste Freunde darüber bescheid wissen. In der Anonymität des Netzes gehe ich damit viel offener um. Im Chat spreche ich oft darüber. Aber in meinem engsten Umfeld gibt es Menschen mit denen ich nicht darüber reden kann. Meine Eltern z.B. Es ist nicht so, dass man verbrannt wird aber man wird doch sehr oft belächelt, nicht ernst genommen und letzendlich verurteilt verrückt zu sein. Abgestempelt zu werden ist niemals ein schönes Gefühl. Auch das musste ich schon oft im realen Leben aber auch im Internet erleben.
Aber es gab auch eine ganze Menge positiver Reaktionen und viel Neugier. Diese wird von mir dann auch gleich gestillt denn ich denke, dass es nur belächelt wird von Menschen, die nur das übliche Fernsehbild einer Hexe vor Augen haben. Ich denke jeder von euch weiß worüber ich spreche. Harry Potter mag eine schöne Geschichte sein, die ich selbst gerne gelesen habe und Charmed vielleicht für den einen oder anderen eine spannende Serie, dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass grade in dieser Serie ein völlig falsches Bild einer Hexe vermittelt wird und wer sich sowas ansieht belächelt natürlich einen Menschen der behauptet sowas zu sein. Also rede ich gern mit Menschen darüber, um aufzuklären. Denn ich denke da beginnt das Verständnis und vor allem auch das Respektieren.
_________________
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Robi
Sternschnuppe


Anmeldungsdatum: 10.08.2008
Beiträge: 50
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: So Aug 10, 2008 7:21 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Melissa. Ich habe mal in einem ca. 1000 Einwohner Dorf eine Holzfällerausbildung gemacht. Gegen Ende der Ausbildung 2005 hab ich angefangen mich für das Christentum zu interessieren und ging auch mal in die kleine Dorfkirche. Hinter mir füllten sich die Bänke mit Menschen und auch vor mir. Aber auf der Bankreihe auf der ich saß war ich ganz alleine. Die Kirche war voll und ich ganz alleine in einer Reihe mitten in der Kirche weil ich neu war...aber in einer modernen Kirche war es dann das Gegenteil! Very Happy
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Heike
Komet


Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 204
Wohnort: Essen

BeitragVerfasst am: So Aug 10, 2008 9:42 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Robi,

ja, es ist erstaunlich welch sonderbare Verhaltensweisen sich in so manchen Gegenden halten.
Gerade aus den ländlichen Gebieten hört man so einiges. ..

LGr
Heike
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